Jetzt kommt das dicke Ende – Mieten steigen um mehr als 5%

Von | 14. Februar 2014

Noch ist in den Medien nichts zu finden, aber entsprechend dem Richtwertgesetz steigen die Richtwertmieten ab April um mehr als 5%. Dies wird bei bestehenden Verträgen ab dem 1. Mai wirksam. Diese Erhöhung findet vor dem Hintergrund der ohnehin schon überteuerten Mieten in Altbauten statt. Sind doch z.B. in Wien Mieten in der Höhe von 10 €/m² eher die Regel als die Ausnahme, wenn die Verträge erst in den letzten Jahren abgeschlossen wurde. Dies würde z.B. für eine 80m²-Wohnung eine Mieterhöhung von etwa 40 € bedeuten.

Richtwertmieten sind für alle Mietverträge nach 1994 gültig, sofern es sich um keinen Neubau handelt (hier gilt freier Mietzins, Gebäude nach 1953 und Eigentumswohnungen nach 1945 errichtet). Die VermieterInnen müssen diese Indexerhöhung spätestens 14 Tage vor Wirksamwerden, also spätestens um den 15. April, schriftlich mit genauen Berechnungen bekanntgeben.

Die Anpassung der Richtwertmieten an die Inflationsrate wurde mehrfach geändert. Da im Jahre 2009 seitens der Regierung befürchtet wurde, dass die Erhöhung der Richtwertmieten zu großen Unmut hervorrufen würde, wurde damals kurzerhand das Intervall der Anpassungen von einem Jahr auf zwei Jahre erhöht, die Anpassung 2009 dadurch ausgesetzt. Die Erhöhung im Jahre 2010 fiel durch die niedrige Inflationsraten „relativ“ milde aus. Die heurige Anpassung jedoch, nach 2 Jahren sehr hoher Inflationsraten, wird bis dato nie gekannte Mieterhöhungen mit sich bringen.

Es ist gar nicht einzusehen, warum die Vermieter der einzige Berufststand sein soll, dem per Gesetz automatisch die Inflation abgegolten wird. Durch die automatische Inflationsanpassung wird der österreichische Wohnungsmarkt für Immobilienfonds interessant. Zusätzlich treiben diese durch die Renditeerwartungen ihrer Anleger die Mieten noch einmal in die Höhe

Die MieterInnen-Initiative fordert wieder einmal die Entkoppelung der Mieten vom Verbraucherpreisindex und die Wiedereinführung regulierter Mieten. Das Richtwertgesetz hat bekanntermaßen durch seine Unzulänglichkeiten zu einer Deregulierung geführt. Seit Jahren steigen die Mieten durch den Wiedervermietungseffekt schneller als die Inflation und treiben dadurch wiederum die Inflation an. Dieser Spirale muss endlich ein Ende gesetzt werden.

<pStudien der Arbeiterkammer: Eigentümerstruktur im privaten Althausbestand beschäftigt sich mit den mietentreibenden Renditerwartungen der Immobilienfonds Untersuchungen über Mietvertragsabschlüsse in Wien wiederum zeigt die Unzulänglichkeiten des Richtwertmietzinssystems auf.